Mittwoch, 6. September 2017

USA Süden 2017–17. Tag, Fahrt nach Nashville

Wir verließen Chattanooga und fuhren weiter in nördliche Richtung auf Nashville zu.

The Soundtrack of America
Alsbald verließen wir die I-24 und fuhren zum Russel Cave National Monument, von meinem Samsung Galaxy Tab 3 und Google Maps Offline geleitet.
Dort gibt es Höhlen zu besichtigen in denen in grauer Vorzeit Indianer lebten. Archäologische Funde belegen daß die Höhle im 14. Jahrhundert von Einheimischen benutzt wurde als Winter-Quartier oder Quartier zum Jagen. In einem Visitor Center gab es einen Film und eine Ausstellung mit einem Modell der Höhle und deren Bewohner sowie alten Werkzeugen.
Approaching Russel Caves
Dann spazierten wir über einen Holzsteg zu den Höhlen und bekamen dort weitere Informationen. Leider kann man in die Höhlen nicht mehr hinein, das ganze wurde gerade aus Sicherheitsgründen umkonstruiert.
Wir unternahmen noch eine kleine Wanderung durch den Wald über einen der Trails, die es hier gibt, und ließen uns dann vor dem Visitor Center auf einer Picknick-Bank nieder zur Mittagspause.
Trains now and then
Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort, teilweise über eher abgelegene Forststrassen, und erreichten Sewanee, wo wir uns die alt-ehrwürdigen Gebäude der University Of The South ansahen, die uns ein bischen an Hogwarts erinnerten. Später kamen wir durch Cowan, Tennessee, einem alten Eisenbahner-Städtchen mit einem Bahnhofs-Museum und noch einigen erhaltenen historischen Gebäuden wie dem ersten Gerichtsgebäude von Franklin County.
Mr. Jack Daniels
Unser nächster Stop war Lynchburg und die dort befindliche Jack Daniels Whisky Destillerie. Der Andrang war enorm an diesem Samstag vor Memorial Weekend, so daß wir kaum einen Parkplatz fanden. An eine Tour oder Whisky Probieren war nicht zu denken, alles war schon ausgebucht für heute und die Wartezeiten enorm. Im Visitor Center bekamen wir dennoch einen guten Einblick in die Herstellung von Jack Daniels Whisky, der man Ende des Herstellungs-Prozesses durch Holzkohle gegossen wird, was ihm seinen einzigartigen Geschmack verleiht. Wir spazierten dann in das kleine Städtchen nebenan und schlenderten durch die putzigen Shops, dabei probierten wir Eis mit Jack Daniels Schokoladen-Soße – auch nicht schlecht !
Court House in Lynchburg
Nun war es an der Zeit nach Nashville zu fahren. Wir hatten vorgebucht wegen dem schon erwähnten Memorial-Weekend. Wir kamen unter im Quality Inn Nashville Downtown Stadium, gleich gegenüber dem Nissan-Stadion gelegen und leider direkt an der I-24, dennoch taktisch recht günstig, denn über die Fußgänger-Brücke neben dem Stadion ließ sich die Innenstadt problemlos zu Fuß erreichen. Billig war es nicht, wegen besagtem Wochenende.
Nashville
Und ich mußte erfahren daß meine Kreditkarte nicht akzeptiert wurde. Wie sich später heraus stellte war der Kreditrahmen überzogen, was leicht passieren kann wenn man mehrere Woche in der USA unterwegs ist. Glücklicherweise hatte meine Frau ja noch eine. Hier also zwei wichtige Tips zum Thema ‘Kreditkarte’:
  1. Zu Hause Kreditrahmen überprüfen und ggf. vergrößern. Wenn man keine Hotels vorgebucht hat kann man getrost mal davon ausgehen daß man pro Reise-Tag 300 $ braucht.
  2. Eine zweite Kreditkarte dabei haben und möglichst getrennt von der ersten aufbewahren. Ohne Kreditkarte steht man in Amerika recht dumm da: riens-ne-va-plus !
Nashville Broadway at night
Am Abend spazierten wir also in die Innenstadt, die recht belebt war, besonders auf dem Broadway. Ein Gewitter zog auf und wir flüchteten uns in den Eingang der Bridgestone Arena, in die gerade die Massen strömten, denn ein Konzert von Eric Church war angesagt. Wir mußten dort gut eine Stunde ausharren, um dem Regenschutt zu entgehen. Später suchten wir dann die Bar des The Plam Restaurants auf, gleich neben der Bridgestone Arena in der 5th Avenue, und bestellten Appetizer und Bier.

Montag, 4. September 2017

USA Süden 2017–16. Tag, Chattanooga

Von den drei Haupt-Attraktionen in Chattanooga standen zwei für uns heute auf dem Plan: Incline Railway und Ruby Falls.

Incline Railway Car meets
Incline Railway Car
Letztere waren uns schon empfohlen worden von einem Verkäufer in einem der Shops in der Decatur Street in New Orleans als ein ‘Must-See’. Rock City würden wir uns für den nächsten Besuch von Chattanooga aufheben.
Zunächst aber spazierten wir zum Panera Bread Cafe in die Market Street und besorgten uns Frühstück, daß wir uns draußen in der Sonne sitzend schmecken ließen.
Ruby Falls in blue light
Später fuhren wir dann zur Talstation der Incline Railway, kauften Tickets und bestiegen einen Wagen der Zahnrad-Bahn, der uns dann auf den Lookout Mountain beförderte, mit einer maximalen Steigung von 72,7 Prozent und damit die steilste Bahnstrecke der Welt. Von oben hatten wir eine schöne Aussicht auf den Tennessee River und Chattanooga. Wir spazierten etwas herum und wollten eigentlich zu den Ruby Falls laufen, die nicht weit entfernt sind ( laut unserem Reiseführer ein 45minütiger Fußmarsch ), faktisch sind die Ruby Falls aber nur über eine stark befahrene Strasse zu erreichen und über Umwegen, ein Fußmarsch also nicht empfehlenswert.
Tennessee River
Wir fuhren also wieder mit der Zahnrad-Bahn ins Tal und dann mit dem Auto zu den Ruby Falls. Wieder war ein Eintrittspreis von ~20 Dollar pro Person fällig und wir stellten uns am Aufzug an, der die Besucher in die Tiefe beförderte. Die Warteschlange war heute, am Freitag, den 26.5., nicht allzu lang und alsbald befanden wir uns unter Tage und auf dem 35minütigen Marsch zu den Ruby Falls. Dabei kamen wir an allerlei Tropfsteinen vorbei wie auch an die Phantasie anregenden Steinformationen, denen man entsprechende Namen gegeben hatte wir ‘Elefantenfuß’, ‘Fisch’, ‘Esel’ oder ‘Steak und Kartoffeln’. Alles war bunt angeleuchtet und kitschig bis bezaubernd, je nach Geschmack.
Chattanooga Choo Choo
Dann erreichten wir die unterirdische Kathedrale, in der ein 145 Fuß hoher Wasserfall in die Tiefe stürzt. Klassische Musik erklang, bunte Lampen gingen an und tauchten das ganze Schauspiel in ein unwirkliches Licht. Entdeckt wurde dieser Wasserfall 1120 Fuß unter der Erde 1928 von dem Höhlenforscher Leo Lambert und seinem Team, er benannte den Fall schließlich nach seiner Frau.
Am Ende der Tour beförderte uns der Aufzug auf den Turm von Lookout Mountain Castle und wir hatten noch einmal eine schöne Aussicht auf Chattanooga und den Tennessee River.
Chattanooga Choo Choo
Railway Station
Wir kehrten zu unserem Hotel in Chattanooga zurück und fuhren dann mit einem kostenfreien Shuttle Bus vom Visitor Center zum Chattanooga Choo Choo Bahnhof. Wir sahen uns denselben an wie auch die alten Eisenbahn-Züge, die dahinter geparkt waren und die teilweise als Hotel genutzt werden, oder eine Pizzeria beinhalten.
Im Terminal Brewhouse tranken wir am Tresen ein Bier und aßen dazu einen Appetizer, später saßen wir noch in der nostalgischen Bahnhofsbar und genossen die dort vorherrschende Ruhe. Diner-Bar Blue Plate im Freien, an der Riverfront, schräg gegenüber vom Aquarium, und bestellten weitere Appetizer und Biere, während nebenan im Stadium ein Feuerwerk abgefackelt wurde.
Chattanooga Choo Choo
Railway Station Hall
Am Abend fuhren wir mit dem Shuttle-Bus zurück nach Downtown und spazierten Richtung Fluß. Wir ließen uns nieder an einem Tisch der Diner-Bar Blue Plate im Freien, an der Riverfront, schräg gegenüber vom Aquarium, und bestellten weitere Appetizer und Biere, während nebenan im Stadium ein Feuerwerk abgefackelt wurde.

Sonntag, 3. September 2017

USA Süden 2017–15. Tag, Lookout Mountain Parkway

Der Lookout Mountain Parkway führt von Gadsden nach Chattanooga, durch Alabama und Georgia bis nach Tennessee, verläuft südlich parallel zum Tennessee River und I-59 und ist 93 Meilen lang.

Noccalula Falls
Auf dem Weg dorthin finden sich Wasserfälle, Canyons, State Parks, ein kleines Städtchen und Aussichtspunkte.
Unser erster Halt war Nocacalula Falls Park, den wir um 09:30 Uhr erreichten. Für einige Dollar Eintritt kann man hier zum Wasserfall spazieren und sogar hinter den Wasserfall. Zudem gibt es ein paar historsiche Gebäude und Tiere in Gehegen zu sehen. 
Lookout Mountain Parkway
Traffic Signs
Das Eintrittsgeld kann man sich aber auch sparen, ( wie wir erst später entdeckten ): zu dem Wasserfall kann man auch gelangen wenn man an dem Park vorbei fährt und dann Richtung Campingplatz links abbiegt; auch dort führt ein Pfad direkt zu den Fällen oder man kann sie von oben bewundern.
On Lookout Mountain Parkway
Wir hatten aber die Dollars schon berappt und spazierten nun auf einem Trail runter zum Fluß und standen schließlich direkt vor den Fällen, die mächtig viel Wasser führten, denn es hatte in der Nacht davor kräftig geregnet. Wir spazierten dann auch hinter die Fälle. Ganz herum laufen konnte man nicht, denn durch das viele Wasser war es extrem rutschig auf den Steinen und man würde auch pitsch-naß werden.
Pottery in Mentone
Wir verbrachten eine ganze Weile hier und es wurde faßt 12:00 Uhr bis wir unsere Fahrt fortsetzten.  Um 13:30 Uhr hatten wir den DeSoto State Park erreicht und ließen uns dort nieder zum Picknick. Beef Jerkey, Kekse, Käse, Obst und Wasser hatten wir dabei, ein paar Würste kauften wir noch im State Park Shop.
Später besuchten wir noch die DeSoto Falls, bevor wir nach Mentone fuhren und erstmal an dem Ort vorbei, weil wir die paar Hütten nicht wirklich als Städtchen wahrgenommen hatten. Dort kehrten wir ein zu Kaffee und Apple-Crumble, dann setzten wir unsere Fahrt nach Chattanooga fort. Um 15:30 Uhr hatten wir die Grenze nach Georgia erreicht, weiter ging es durch hügelige Wälder, bis wir zu einem Aussichtspunkt kamen, von dem man über die Berge ( eher Hügel ) von Tennessee in die Ferne blicken konnte.
Tennessee Mountains
Am frühen Abend erreichten wir Chattanooga und quartierten uns in Downtown-Nähe im Double Tree by Hilton ein für zwei Nächte, denn morgen wollten wir uns die Incline Railway und Ruby Falls ansehen. Am Abend spazierten wir durch Downtown und runter zum Tennessee River, dann landeten wir bei Chattanooga’s Big River zu Bierprobe und einem Abendessen. Wir saßen draußen und gegenüber von einem Fitness-Center wurden wir gut unterhalten mit Live-Musik.

Freitag, 1. September 2017

USA Süden 2017–14. Tag, U.S. Space and Rocket Center in Huntsville

Huntsville kann mal als Stadt der Ingenieure bezeichnen, als Kleinstadt, in der viel Technologie entwickelt wird. Für die US Army und die NASA arbeiten hier 15.000 Menschen, und auch Boing ist hier mit 3000 Mitarbeitern vertreten.

Welcome to
U.S. Space and Rocket Center
Das Marshall Space Flight Center wurde hier 1960 gegründet und Wernher von Braun wurde dessen erster Direktor als Vater des amerikanischen Raketen- und Apollo-Programms.
Hier in Huntsville gibt es nun das U.S. Space and Rocket Center, das wir heute besuchen wollten, und für das man ruhig einen ganzen Tag einplanen sollte.
Schon vom Highway 565 aus konnte man den ‘Rocket Garden’ sehen und auch ein Space Shuttle.
Werner von Brauns office
Wir kauften Tickets für das Museum und auch für einen Film im IMAX Theater und ich war überrascht, daß ich in Alabama mit 55+ Jahren schon als Senior gelte und eine Ermäßigung erhielt.
Wir schlenderten zunächst durch einige Ausstellungen, u.a. über diverse Erfindungen wie fliegende Autos und Popcorn-Maschinen, eine weitere zum Thema Schmuck & Weltraum, sahen das Büro von Wernher von Braun und diverse Astronauten-Ausrüstung wie Raum-Anzüge, Astronauten-Nahrung und z.B.  einen Düsenrucksack für Weltraum-Spaziergänge, der mit sehr sperrig vorkam.
An astronauts jetpak
Danach schlenderten wir durch die ISS und vorbei an einem riesigen Wassertank, der zum Training für Astronauten dient.
Im Raketen-Garten mußten wir uns zusammen mit einer Schulklasse erstmal unter eine Saturn I Rakete stellen, da ein Regenschutt niederging.
Wir sahen uns dann verschiedene Raketen, ein Saturn-V-Triebwerk und diverses militärisches Fluggerät an und standen schließlich unter einer aufgerichteten Saturn V Rakete. Dahinter befand sich eine weitere Halle, in der eine weitere Saturn V aufgehängt unter der Decke hing, so daß man sie in Ruhe abschreiten und die einzelnen Stufen genauer unter Augenschein nehmen kann.
Rocket Garden
Außerdem waren dort zu sehen eine Landefähre und eine Kapsel, in der die Astronauten zur Erde zurückkehren ( und deren Hitzeschild am Boden dann sehr mitgenommen aussieht ), ein Mond-Stein, eine Gangway über die die Astronauten vor dem Start in die Rakete gelangen, eine Quarantäne-Einheit für die Astronauten nach der Landung, ein Triebwerks-Test-Stand, die Raumstation Skylab samt Solar-Panels, Modelle von neuen Raumgleitern und der neuen fünf-stufigen Rakete für Mission to Mars ( auf meine Frage warum man sich von dem Konzept wiederverwendbarer Raketenteile wie beim Space Shuttle verabschiedet hat bekam ich zur Antwort: die neuen Raketen-Stufen sind zu schwer für Fallschirme ), eine Ausstellung über die Wissenschaftler in Huntsville, eine V2 Rakete und vieles mehr.
Saturn V Engines
Besonders interessant für mich war der Ring, der sich oberhalb der dritten Stufe der Saturn V befindet und einen von IBM gebauten Computer beinhaltet zur automatischen Steuerung der Rakete in der Startphase. Die NASA mußte sich damals entscheiden ob die Rakete von den Astronauten gesteuert werden sollte oder automatisch. Man entschied sich schnell für die zweite Optionen, denn man kam überein, daß die physische Belastung während des Starts durch extremes Rütteln und Lärm für die Astronauten zu groß sein würde um eine derart komplexe Aufgabe bewältigen zu können.
IBM, die damals Computer in Häusergröße baute, bekam den Auftrag eine entsprechende Steuereinheit für die Saturn V zu entwickeln und stand damit vor einer gewaltigen Herausforderung. Ein Bild zeigte das riesige Team von IBMern, die an diesem Projekt arbeiteten.
Saturn V horizontically
Die Entscheidung der NASA erwies sich als sehr segensreich als Apollo 12 kurz nach dem Start von einem Blitz getroffen wurde.
Die Elektronik im Commando-Modul fiel komplett aus und die Astronauten waren somit ziemlich hilflos während des Starts, der aber von der Steuereinheit automatisch problemlos weitergeführt wurde, bis dann später die Elektronik in der Kapsel wieder neu gestartet werden konnte.
Apollo Landing Capsule
Mittagessen gab’s im Mars Grill, der Museums-Cafeteria, mit Salat und Eistee.
Am Mittag sahen wir uns noch einen beeindruckenden Film im IMAX-Kino über den Weltraum und die Raumfahrt an, bevor wir so um 15:45 Uhr das Museum verließen.
Space Launch System
for Mission to Mars
Wir fuhren nach Gadsden um dort zu übernachten und am nächsten Tag den Lookup Mountain Scenic Parkway nach Chattanooga zu fahren. Wir kamen komfortable und günstig in einem Comfort Suites unter, Abendessen gab es diesmal in einem mexikanischen Restaurant.