Freitag, 30. September 2016

Nepal Reise 2016-10.Etappe: Von Dharamsala über den Larkya Pass (5200m) nach Bimtang (3630m)

Um 4:00 Uhr morgens piepste die Weckuhr, es war noch dunkel. Im Licht der Stirnlampen rafften wir unser Zeug zusammen und verstauten es im Seesack.

Der Aufstieg zum Larka Pass beginnt
Die Porter waren sofort zur Stelle um diese in Empfang zu nehmen.
Nach einem schnellen und spärlichen Frühstück ging’s eine halbe Stunde später los. Die Dunkelheit wich der Morgendämmerung, so daß wir Stirnlampen beim Wandern nicht mehr brauchten. Schon bald erstrahlten die Berge um uns herum im orangen Licht der Morgensonne, die auch uns bald Licht und Wärme schenkte. Entlang einer Moräne stiegen wir gemächlich aufwärts.
Auf dem Weg zum Larka Pass
Um 7:30 Uhr machten wir eine erste Rast an einem verfallenen Steinhaus. Zahlreiche Lastenträger und eine amerikanische Familie waren mit uns unterwegs. Wie wir später erfuhren war der Mann höhenkrank geworden und mußte mit dem Hubschrauber abgeholt werden.
Über uns leuchtete ein blauer Himmel, als wir aber weiter gingen zog sich dieser allmählich mit Wolken zu. Wir stapften nun bald durch etwas verharschten Schnee und eine Stein-Landschaft.
Into the snow @ Larka Pass
Um 9:30 Uhr hatten wir den Larkya Pass erreicht, markiert durch unzählige farbige Fähnchen. Die Aussicht war leider einer grauen Wolkenwand gewichen.
Nur kurz genossen wir den Triumph den Pass auf 5200 m erreicht zu haben. Alex verabschiedete sich von den beiden Porter, die sie in einem Korb herauf getragen hatten. Sie war sehr durchgefroren und konnte zunächst kaum gehen.
Auf dem Larka Pass
Wir machten uns gleich an den Abstieg, denn es stand uns noch ein langer Weg bevor. Dieser war nicht sehr steil, aber durch Schnee und Eis stellenweise etwas schwierig. Eine Esels-Karawane kam uns entgegen, unter uns sahen wir einen Gletscher in das Tal reichen, durch das wir dann nach Bimtang gelangen wollten.
Die Gruppe war zügig voraus gegangen, Chhewang Sherpa und ich blieben bei Alex und folgten etwas langsamer.
Der Abstieg vom Larka Pass beginnt
Unterwegs machten wir eine kurze Pause und ernährten uns von Nüssen und Keksen. Um 12:00 Uhr hatten wir das Tal erreicht. Nun ging es auf einem einfacheren Weg weiter nach Bimtang. Es begann zu schneien und wir konnten nicht weit sehen, auch das Ziel konnten wir nirgends ausmachen. Also folgten wir dem Weg, der allmählich weiter bergab führte.
Abstieg vom Larka Pass
Alex war am Ende ihrer Kräfte. Dann endlich, so um 15:00 Uhr, tauchten die bunten Häuser einer Siedlung vor uns auf. Wir hatten unsere Lodge in Bimtang erreichen und kehrten sofort in die Hütte ein um uns bei Tee aufzuwärmen. Die Gruppe war schon dort und die Scherpas und Porter nun froh daß alle es geschafft hatten.
Chewang Sherpa hatte uns ein Zimmer beschafft mit privatem Klo und Wasserhahn – welch ein Luxus in Nepal.
Gletscher hinter dem Larka Pass
Die Zimmer befanden sich in kleinen schmucken Hütten, überhaupt war diese Lodge super schön, verglichen mit den Lodges, die wir auf der anderen Seite des Passes gesehen hatten. Wir kamen nun in das Anapurna-Gebiet, wo die Infrastruktur für Wanderer offensichtlich deutlich besser ist als im Manaslu-Gebiet.
Reaching Bimtang
Wir ließen uns das Abendessen und ein Bier schmecken. Am Abend wurde ausgiebig getanzt in der gemütlichen Stube, man merkte allen die Erleichterung an, daß die Pass-Überschreitung gut und erfolgreich verlaufen war. In der Stube befand sich auch ein Ofen, der vom Wirt fleißig befeuert wurde. Draußen schneite es weiter und im Schnee stapften wir schließlich zu unseren kalten Hütten, um uns im warmen Schlafsack zu verkriechen.

Freitag, 16. September 2016

DHL–Wir sind angeblich für Sie da

OK, muß das jetzt loswerden, manchmal dient so ein Blog eben auch als Kummerkasten.
Habe vorletzte Woche versucht einen Brief zu schicken an die Verkehrsgesellschaft Mittelhessen, Raiffeisenstr. 8 in Usingen; die Adresse wurde mir so am Telefon genannt. Während unseres Urlaubs kam der Brief zurück mit dem Hinweis: “Empfänger/Firma unter der angegebenen Anschrift nicht zu finden”.
Habe daraufhin im Internet die Adresse ausfindig gemacht. OK, es ist die Raiffeisenstr. 10. Verwirrtes Smiley. Diese Postboten der DHL schauen also während ihrer Arbeit keinen Zentimeter nach links oder rechts. Dienst nach Vorschrift, stur wie Automaten.
Habe also einen neuen Umschlag erstellt und zur Post gebracht um mich darüber zu beschweren. “Die Post beschäftigt zur Zeit viele Studenten”, bekam ich zu hören. “Was wollen Sie erwarten bei dem Stundensatz ?”
Aha. Zähnezeigendes Smiley. Studenten also. Das sind doch die die zukünftig Brücken bauen, Flugzeuge entwickeln und vielleicht sogar als Ärzte tätig werden. Wie auch immer. Man kriegt, für was man bezahlt. Geiz ist geil. Mindestlohn = Mindestleistung. Ich als Kunde zahle aber 1,45 Euro für diesen schlechten Service, in diesem Fall sogar gleich zweimal, denn der Postbeamte konnte meinen zweiten Umschlag natürlich nicht auf Kosten der DHL nochmal auf die Reise schicken. “Wie soll das gehen ?” strahlte er mich an und drückte mir ein gelbes Kärtchen in die Hand mit einer Web-Adresse, wo man sich eventuell beschweren kann.

Update 30.9.2016
Der zweite Umschlag kam auch zurück. Lag wohl also nicht an der Hausnummer, der Postbote hatte einfach keine Lust oder ist unfähig.
Während ich in den Dolomiten wandern war hat sich meine Frau dahinter geklemmt und einen Weg gefunden die Beschwerde an die richtigen Stelle zu adressieren.. Mittlerweile hat die DHL eingestanden daß die Adresse korrekt war und daß sie ihren Postboten zu sorgfältigerer Arbeit anhalten wollen. Außerdem haben Sie uns € 7,00 in Briefmarken zugeschickt.

Freitag, 2. September 2016

Nepal Reise 2016-9.Etappe Samdo–Dharamsala (4460m)

Der Aufstieg nach Dharamsala war nicht besonders schwierig, aber Alex hatte sehr zu kämpfen wegen ihrer Magenbeschwerden sowie  Husten und Schnupfen, und Sharki Sherpa  und ich blieben bei ihr und weit hinter der Gruppe zurück.

Into Samdo Valley
Unterwegs trafen wir auf einen Händler, der wohl aus Tibet über die Berge gekommen war und hier am Trail seine Waren auf einem Tuch anbot. Er hatte das Glück, daß einige von der Gruppe tatsächlich zur Geldbörse griffen und etwas kauften.
Sehr langsam gingen wir weiter, es ging nun etwas bergauf, bis wir schließlich in weiter Ferne die Steinhäuser und Zelte von Dharamsala vor uns im Steinmeer der Berge liegen sahen.
On our way to Dharamsala
Um 12:15 Uhr waren wir dort. Sharki Sherpa war sehr besorgt wegen Alex und machte den Vorschlag ein Reittier aufzutreiben, um sie am nächsten Tag über den Pass zu bekommen. Alex fand die Idee nicht schlecht.
Während viele eines der kleinen grünen Zelte bezogen bekamen Alex und ich ein ‘Zimmer’ in einem der Steinhäuser zugewiesen. Mehr eine Höhle mit groben Steinen auf dem Boden hatten wir doch zumindest ein festes Dach über den Köpfen und feste Mauern um uns herum.
First sight of Dharamsala
Alex verkroch sich in ihren Schlafsack und ich stieg noch etwas weiter auf Richtung Larka Pass um mich besser zu aklimatisieren. Der Himmel zog sich zu, gegen Abend fing es an zu schneien.
Abendessen gab es dann in der Gaststube, ebenfalls eher eine lang-gestreckte Höhle mit groben Steinen auf dem Fussboden und einer langen Tafel. An der Stirnseite befand sich die Küche, dessen Anblick manchen verwöhnten Westeuropäer sicher veranlassen würde eher nichts hier zu essen. Aber: Essen muß sein, besonders in dieser Höhe, um nicht zu viel Kraft zu verlieren.
Getting ready in Larke Hotel
Alex ging es leider nicht gut, entsprechend konnte sie auch nicht viel essen.
Der Abmarsch für morgen war für 4:30 Uhr geplant, ein langer Marsch, 9-12 Stunden lang, stand uns bevor über den 5200 m hohen Pass und 1700 m abwärts bis nach Bimtang. Deswegen verkrochen wir uns gerne früh in den Schlafsäcken. Vorher erfuhren wir noch daß kein Pferd für Alex zur Verfügung stand.
Our room in Larke Hotel
Schlechte Nachricht ! Einzige verbleibende Option, um die Tour für sie nicht abbrechen zu müssen, war, zwei Träger zu engagieren, die sie für 250 US-Dollar über den Paß tragen würden. Aus eigener Kraft würde sie es jedenfalls nicht schaffen.
In dieser Nacht schlief ich nicht ein, obwohl ich warm, trocken und gemütlich im Schlafsack lag und es mir sonst gut ging. Sicher eine Folge der Höhe und etwas Aufregung darüber wie der morgige Tag verlaufen würde.