Sonntag, 29. März 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Erste Tour: auf die Breite Scharte

Winterpanorama
an der Schweinsfurter Hütte
Unsere erste Schneeschuhtour führte uns zunächst ins Zwieselbachtal, dann linkerhand ansteigend bis zur Breiten Scharte auf 2780 m.
Als mich mein Handy um 06:45 Uhr weckte begann es draußen bereits zu dämmern und der Himmel sah klar aus, langsam begannen die Schneegipfel um uns herum rötlich zu leuchten. Es versprach ein guter Tag zu werden.
Durch den Schnee der Sonne entgegen
Frühstück mit Müsli, Säften, Joghurt, Obstsalat, Brot, Wurst, Käse, Kaffee oder Tee gab es ab 07:15 Uhr, Abmarsch war für 8:15 Uhr vorgesehen. Der Lawinenbericht, der um 07:30 Uhr eintraf per Internet und Ausdruck, zeigte im Mittel eine mäßige Lawinengefahr, Stufe 2, Tendenz gleichbleibend. Im Detail konnte man sehen ab welcher Höhe welche Hänge – je nach Ausrichtung und Steilheit – zu vermeiden waren.
Aufstieg aus dem Zwieselbachtal
Wir legten erstmals unsere Schneeschuhe an und sammelten uns vor der Hütte im “Wintergarten” zur Überprüfung der LVS Geräte. Erhards Vorgehen war dabei wie folgt: zuerst geht er auf Senden und wir alle auf Empfang.
Oberhalb des ersten Anstiegs
zur Breiten Scharte
Es wird sichergestellt daß alle unsere Geräte ihn finden; dann umgekehrt: er stellt sicher daß er alle Geräte empfangen kann. Somit ist auch sichergestellt daß jeder Teilnehmer sein LVS Gerät eingeschaltet und auf Senden gestellt hat, bevor es losgeht. “Auf Senden stellen” heißt: das Gerät zuklappen, was man ohnehin macht, wenn man es in die Hülle steckt, die um den Körper gebunden wurde.
Schneeschuhwandern im Sellrain
Wir wanderten los in eine friedliche Schneewelt hinein. Die Sonne stieg höher, der Himmel war blau, als wir aus dem Schatten des Tals heraustraten wurde es gleich wärmer. Am nur an wenigen Stellen sichtbaren Bach ging es an diesem entlang, bis wir nach links abzweigten und es nun steiler werdend bergauf ging.
Es folgte zunächst ein steiles, schwieriges Stück, auf dem wir uns teilweise durch Tiefschnee voran wühlen mußten, d.h. ein bis zwei Schritte vorwärts, dabei versuchen mit den Schneeschuhen Halt zu finden, Gewicht drauf, und wieder runterrutschen.
Zwei Schneeschuhwanderer
Das kann frustrierend und Kräfte zehrend werden, aber es war nur ein kurzes Stück und irgendwann hatten wir es alle bis oben hin geschafft.
Danach ging es gemütlicher weiter in ein Hochtal hinein, später wieder aufsteilend zur Breiten Scharte, die wir um 12:30 Uhr erreichten.  Unter uns im dahinter liegenden Tal konnten wir die Pforzheimer Hütte sehen.
Blick zur Pforzheimer Hütte
Wir suchten uns einen windgeschützten Platz, denn direkt über die Scharte pfiff es gar ordentlich, und machten Mittagsrast.
Der Abstieg begann um 13:00 Uhr und war angenehm zu gehen, bis wir wieder an jene steile Stelle kamen. Hier hieß es deutlich ins Knie gehen, Gewicht nach vorne auf den Schuh, um nicht wegzurutschen. Ich rutschte trotzdem weg, drehte mich auf den Bauch, fand Halt an einem Stein, und legte den restlichen Abstieg auf dem Hosenboden zurück.
Auf der Breiten Scharte
Um 15:30 Uhr hatten wir die Hütte wieder erreicht und genossen einen gemütlichen Nachmittag in der Gaststube, mit warmen oder mehr durststillenden Getränken, gefolgt von einer weiteren Lektion am LVS Gerät, gefolgt vom wie immer deftigen aber lecker gemachten Abendessen.
Jens verkündete, daß hier für ihn die Tour zu Ende sei. Beim Aufstieg hatte er noch ganz fit gewirkt, der Abstieg hatte ihn aber ordentlich mitgenommen, und er bekam wohl auch eine Erkältung.  Am nächsten Morgen nach dem Frühstück würde er abreisen.

Sonntag, 22. März 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Aufstieg zur Hütte

Am Sonntag den 22. Februar 2015 fuhren wir morgens mit dem Auto nach Niederthai und parkten auf dem großen Parkplatz in der Mitte des Tals, wo wir 24 € für 5 Tage bezahlten.  Wir machten noch einen Spaziergang durch und rund um Niederthai und kehrten dann in den Gasthof Zur Sonne ein, wo wir uns mit der Wandergruppe treffen sollten. Noch war viel Zeit, wir waren die ersten, und bestellten uns etwas zum Mittagessen.

Am Hotel Johanna

Nach und nach trafen die Teilnehmer ein: Jens, Christian, Siegfried, Jürgen mit seiner Tochter Judithia, Matthias und zum Schluß der Bergführer Erhard. Um 13:00 Uhr waren alle da. Nach kurzem Kennenlernen gingen wir zum Parkplatz und luden unser Gepäck in einen Container, wo der Wirt der Schweinfurter Hütte es mit seiner Schneeraupe abholen würde. Auch die Schneeschuhe kamen in den Container, die Hütte war gut auf einem planierten Winterwanderweg erreichbar.
Niederthai im Winter

Zur Hütte mußten wir 500 m aufsteigen. Wir wanderten los, es schneite ganz leicht und war bewölkt. Anfangs relativ flach, wurde der Weg erst nach einer Weile steiler. Auf halber Strecke kamen wir an der Jausenstation Larstighof vorbei, wo wir nicht einkehrten, dafür aber die kleine Kapelle besichtigten. Bald überquerten wir den Bach und sahen von hier aus zunächst eine Alm unterhalb der Schweinfurter Hütte, dann dieselbe selbst, während es nun ordentlich bergan ging.
Start der Wanderung
auf die Schweinsfurter Hütte

Nach etwas über zwei Stunden hatten wir die Schweinfurther Hütte erreicht, bezogen unsere Zimmer, aßen Apfelstrudel in der gemütlichen Gaststube und bekamen dann vor dem Abendessen eine erste Einführung von Erhard in den Gebrauch eines Lawinenverschüttetensuchgeräts (LVS-Gerät).
Wanderung zur Schweinsfurter Hütte
Dabei lokalisierten wir sofort jemanden in einem der Zimmer, der sein LVS-Gerät wohl nicht ausgeschaltet hatte.
Nach einem guten Abendessen – es gab meistens eine leckere Suppe vorneweg, ein Hauptgericht mit Salat und ein leckeres Dessert zum Abschluß -  und einigen weiteren Drinks ging’s um 22:00 Uhr in die Betten, damit die Hüttenruhe pünktlich beginnen konnte.
Ausbildung am LVS-Gerät
Das Schlafen im Hüttenschlafsack ( irgendwie zu eng ) und die ungewohnten Geräusche in der Hütte ließen mich einige Stunden wach liegen, am Ende bekam ich aber wohl doch ausreichend Schlaf bis der Alarmton meines Handy um 6:45 Uhr ertönte.

Freitag, 13. März 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Hinfahrt und erster Tag

Vom 20. Februar bis zum 1. März reisten meine Frau und ich ins Ötztal, um mal wieder in Schneeschuhen zu wandern.

Umhausen
Für zwei Nächte hatten wir uns im Hotel Johanna in Umhausen einquartiert, dann folgte eine sechstägige Schneeschuh-Wanderwoche auf der Schweinfurter Hütte, durchgeführt vom DAV, abschließend verbrachten wir zwei Tage im Falkner Hof in Niederthai.
Die Fahrt verlief gut und verhältnismäßig zügig. Wir hatten Mommenheim so um 9:15 Uhr verlassen und waren 6 Stunden später am ~500 km entfernten Ziel.  
Schneegipfel gesehen von Umhausen
Wir überquerten dabei den Fernpass, kurz vorher hört die Autobahn auf, so daß man noch eine ganze Weile auf Landesstrassen unterwegs ist . Die Fahrt über München und Innsbruck wäre 160 km länger gewesen.
Sogleich hatten wir unser Zimmer im Hotel Johanna bezogen und machten einen ersten Rundgang. Umhausen ist kein besonders schöner Ort, etwas oberhalb thronen die beiden gelben zylinderförmigen Gebäude des Kurzentrums.
Eiszapfen am Wegesrand
Die Attraktion hier ist sicherlich der mächtige Stuibenfall, der von Niederthai kommend ins Tal stürzt, vom Ort aus aber nicht sichtbar ist.
Am Nachmittag kehrten wir ins Cafe Oetztalerei ein, wo es leckeren Kuchen gab, und gleich einen Aperitif.
Wir bekamen ein vorzügliches Abendessen im Hotel-Restaurant, spezialisiert u.a. auch auf leckere Wildgerichte, mit sehr freundlichem Service.
Kinder-Skihügel in Niederthai
Am nächsten Tag beschlossen wir eine Wanderung zum 500 Meter höher gelegenen Niederthai zu machen. Hier unten im Tal lag kaum noch Schnee, wie wir später erfuhren war dies der schlechteste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Wir ließen unsere Schneeschuhe und selbst die Stöcke im Auto und wanderten los.
Auf dem Hinweg nutzten wir den Umhausener Höhenweg.
Eisiger Bach bei Niederthai
Mit zunehmender Höhe lag mehr Schnee auf dem Forstweg, manchmal eine dünne Schicht mit Eis darunter. Wir kamen dennoch gut voran, zum Schluß kam ein kurzer steiler und sehr rutschiger Pfad, bergauf aber machbar, und bald schon sahen wir die ersten Häuser von Niederthai. Wir durchquerten den Ort und landeten im Hotel Falkner Hof zum Mittagessen. Nach Sonnenschein am Morgen war der Himmel überwiegend bewölkt am Nachmittag, aber die Sonne schaute immer wieder hervor.
Blick hinunter nach Umhausen
Gestärkt mit Suppe und Radler traten wir den Rückweg an, diesemal über die Alte Niederthaier Strasse. Wir kamen oberhalb am Stuibenfall vorbei und machten einen Abstecher zu den wilden Eiswassern oberhalb des großen Falls. Hier war Vorsicht geboten, teilweise machten größere Eisflächen das Vorankommen schwierig. Auch auf dem weiteren Abstieg hieß es aufpassen: an einer Stelle war der Weg auf der gesamten Breite komplett vereist, hier half nur noch der Hosenboden; ansonsten fand sich meist verharschter Schnee oder blanke Erdstreifen, auf denen man gut laufen konnte.
Auf vereistem Weg
Wohlbehalten erreichten wir wieder das Tal und kehrten abermals ins Cafe Oetztalerei ein, bevor es zurück zum Hotel ging und der Abend mit einem weiteren leckeren Abendessen abgeschlossen wurde.