Montag, 30. November 2015

Eifelsteig–12. Etappe von Manderscheid zum Kloster Himmerod

Der Eifelsteig führte weiter an der Lieser entlang und damit durch ein urwüchsiges und wildromatisches Tal über Felsenpfade und Brücken.

Felsenpfad im Liesertal
Das Wetter heute hatte sich gebessert und mit 18 km lag eine relativ kurze Etappe vor uns.
Um 9:35 Uhr waren wir in Manderscheid aufgebrochen und erreichten eine gute Stunde später einen ersten schönen Rastplatz an einer Holzhütte hoch über der Lieser.  Weiter ging es auf und ab, manchmal die Lieser überquerend bis schließlich auf den Burgberg (310 m).  
Die Lieser
Ein kleiner Abstecher führte uns abermals zu einer Hütte mit grandioser Aussicht, wo wir uns zur Mittagsrast nieder ließen. Unter uns formte die Lieser ein Hufeisen und umfloss eine waldige Anhöhe.
Beim Abstieg verliefen wir uns zum erstenmal auf dem ansonsten tadellos ausgeschilderten Eifelsteig. Umgestürzte Bäume führten uns wohl in die Irre und an einem Bach über einen schlammigen Pfad stiegen wir ab und erreichten alsbald wieder den Eifelsteig, nun aber nicht wissend in welcher Richtung wir ihm nun folgen sollten.
Watch your step !
Wir wandten  uns erst nach links, bemerkten aber daß wir plötzlich entgegen der Fliessrichtung der Lieser wanderten, was uns verdächtig vorkam, also kehrten wir um. Es dauerte eine ganze Weile bis wir wieder auf einen Wegweiser trafen und nun wußten, daß wir in die richtige Richtung liefen.
Wir erreichten die Abtei Himmerod um 16:30 Uhr. Zuvor waren wir auf einen Trupp Männer gestoßen, die damit beschäftigt waren Eifelsteig-Schilder anzubringen.
Aussicht vom Burgberg
Wir bedankten uns ganz herzlich für die bisherige tolle Beschilderung und erwähnten das Problem, das wir beim Abstieg vom Burgberg erlebt hatten. “Da kommen wir noch hin !”, versprachen die Männer.
In der Klosterschänke trafen wir mal wieder  auf unsere Schweizer Mitwanderer und trugen ihnen auf Grüße an unseren holländischen Freund auszurichten, den sie morgen auf der übernächsten Etappe wieder sehen würden, und der uns seit unserem Ruhetag in Daun eine Etappe voraus war.
Trupp bei der Beschilderung
des Eifelsteigs
Dann ergab sich eine weitere äußerst zufällige Begegnung: vor der Klosterabtei traf ich auf Franz, mit dem wir im Juni im Meraner Land unterwegs gewesen waren. Manchmal ist die Welt wirklich klein.
Ein Zisterzienser Mönch führte uns zu einem weiteren Zisterzienser Mönch im Gästehaus im Hauptgebäude, wo wir den Schlüssel für unser Zimmer erhielten. Verwirrend: es gibt hier zwei Gästehäuser und zwei Brüder, die jeweils dafür zuständig sind.
Ankunft am Kloster Himmerod
Nach einer heißen Dusche und einem kleinen Rundgang besuchten wir den 18:30 Uhr Gottesdienst der Zisterzienser, die sich sieben mal am Tag zum Beten, Singen und Rezitieren treffen, das erste mal um 4:30 Uhr in der Frühe. Wir lauschten den sakralen Gesängen der wenigen Brüder, ihren Vorträgen meist in Latein, manchmal aber auch in Deutsch, und genossen die Ruhe und den Frieden im Kirchenschiff, durch dessen Fenster die Strahlen der sinkenden Sonne das ganze in ein warmes Licht tauchten.
Anschließend ging’s in die Klosterschänke zum Abendessen, Forelle und gutes Klosterbier wurden geboten und mundeten wir immer gut nach einem langen Tag auf den Füßen.
Kirchenportal im Kloster Himmerod
Am Rande: die Web-Seite abteihimmerod.de antwortet zur Zeit nicht, die Abtei ist aber auch auf Facebook vertreten !

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