Sonntag, 29. Juni 2014

Unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 1 - Kassel

Gestern, am Dienstag den 10.6.2014 war es soweit: unsere erste Wohnmobiltour stand bevor.

Our Caravan
Alex hatte uns ein Wohnmobil gemietet bei Caravan Vöpel in Gustavsburg. Kosten: € 1.400 für 18 Tage, plus € 1000 Kaution. Um 14:00 Uhr holten wir den Weinsberg ( Länge 5,99 m, Breite 2,30 m, Höhe 3,15 m ) bei Caravan Vöpel ab und erhielten zunächst eine technische Einweisung in all die Besonderheiten eines Wohnmobils: Bordpanel mit Info über den Ladestand der beiden Batterien und Füllstand für Frisch- und Abwasser. Bedienung von TV und SAT-Receiver, der, recht komfortabel, die Sat-Schüssel automatisch zum Astra-Satelliten ausrichtet, Gasversorgung inklusive Durchlauferhitzer für heißes Wasser, Kühlschrank, der in drei Modi bedient werden kann: Batterie ( nur empfehlenswert bei laufendem Motor, also während der Fahrt ), Strom oder Gas.
Strom und Wasser GO !
Weiter ging es mit Frischwasser-Betankung, Frischwasser-Entsorgung, Abwasser-Entleerung und Entleeren des Fäkalientanks sowie  Befüllen mit Chemie und 1 l Wasser anschließend. Markise, Auto, Aussenfächer – es gabe eine Menge Infos, die wir uns zu merken versuchten, und eine mehrere Zentimeter dicke Infomappe.
Alex, die schon vier Fahrstunden auf einem Wohnmobil in einer Fahrschule in Bad Kreuznach ( für Frauen ) absolviert hatte steuerte anschließend das Gefährt gekonnt nach Mommenheim und in unsere recht enge Einfahrt.
Unser WoMo: Innenausstattung hinten
Dann hieß es: beladen.
Hierzu benötigten wir mehr als zwei Stunden, bis Klamotten, Geschirr und Lebensmittel sowie sonstiges Equipment verstaut waren. Da es ziemlich heiß war kamen wir gut ins Schwitzen und suchten nochmal die Dusche auf, bevor es losging zu unserer ersten Etappe nach Kassel.
Für die Strecke nach Kassel benötigten wir mehr als drei Stunden, inklusive einer kurzen Eß- und Trinkpause an einer Autobahn-Raststätte ( es waren kaum freie Parkplätze zu kriegen, alles voll mit LKWs ). Nach der Rast übernahm ich das Steuer des Wohnmobils, das über 6 Gänge verfügt und 130 PS. Bei den vielen Steigungen der Kasseler Berge fand ich mich dann immer wieder zwsichen LKWs auf der rechten Spur und war heftig mit Schalten beschäftigt: selten brachte ich das Gefährt mal auf 120 Stundenkilometer, ansonsten fuhren wir mit 80-100 dahin. Es ist sehr windanfällig und schon bei etwas Wind fährt es ab 110 km/h recht schwammig daher.
Unser WoMo: Innenausstattung vorne
Dunkle Wolken hingen über Kassel, ein Gewitter war angekündigt. Kaum hatten wir den Platz dort erreicht, unsere € 12,50 bezahlt und das Stromkabel reingesteckt, da begann ein heftiges Unwetter mit Regenmassen und Hagel. Das Wasser auf dem Platz stieg zunehmend, der Lärm innen drin war beträchtlich, und wir hoffen das der Weinsberg keinen Schaden davongetragen hat. Irgendwann ließ das Gewitter dann nach. Ich wagte mich nach draußen um Limo und eine Flasche Wein aus dem hinteren Stauraum zu holen und unsere Kabeltrommel mit dem Stromkabel zu überprüfen, die schon gefährlich nahe an einer großen Pfütze stand.
Unser WoMo: das Bad
Bald aber ließ nun das Unwetter nach, die Sirenen von Feuerwehrautos waren nun noch stundenlang zu hören; Gott sei Dank hat ein Wohnmobil keinen Keller, den man auspumpen muß, wenn er vollläuft.
Nach dem Abendbrot gings in die Betten. Zu zweit im Alkoven wurde uns zu eng, meine Frau bekam in dem äußeren abgeflachten Teil Platzangst, so zog ich um in das Bett im Heck und wir beide schliefen recht gut in unserer ersten Nacht in einem Wohnmobil. Um die Wahrheit zu sagen: so gut wie in dem Wohnmobil habe ich schon lange nicht mehr geschlafen ! Der Regen setzte erst wieder am Morgen ein uns es donnerte und blitze auch wieder. Wir frühstückten ( ich mußte nochmal raus die Gasflache aufdrehen ) und warten nun auf Wetterbesserung.
Nach dem Unwetter in Kassel
Eigentlich war heute ein Besuch der Willhelmshöhe geplant mit den bekannten Wasserspielen, aber wenn sich das Wetter nicht bessert fahren wir wohl gleich weiter in den Harz.

Freitag, 6. Juni 2014

Soonwaldsteig 2014 – 3. Etappe

Unsere dritte Etappe führte uns von Gemünden nach Argenthal. In Gemünden hatten wir eine private Ferienwohnung ergattert, da das Hotel am Ort ausgebucht war.

Blick zurück nach Argenthal
Das ältere Ehepaar, das diese Wohnung vermietete, wollte uns diese erst auch nicht geben, da sie am Montag früh Stammgäste erwarteten, aber als ich erwähnte daß wir Wanderer waren und frühzeitig aufbrechen würden, waren sie bruhigt. Die Wohnung war “urig” eingerichtet und pikobello sauber. Sie war die mit Abstand preiswerteste Übernachtung seit langem und auch auf dieser Tour: € 20 pro Person, allerdings ohne Frühstück.
Somit suchten wir am Montag morgen erstmal die Bäckerei im Ort auf, wo wir ein reichhaltiges Frühstück erhielten.
Ein ruhiger Morgen
auf dem Soonwaldsteig
Danach fuhr uns der Vermieter der Wohnung mit seinem Auto zu der Stelle, wo wir den Soonwaldsteig gestern verlassen hatten. Es war ein wunderschöner ruhiger Morgen und wir genossen die Stille im Wald und die friedlichen Pfade durch den Soonwald. Am nächsten Tag schon sollte es anders werden.
Bald erreichten wir den Aussichtspunkt Alteburg und blickten zurück und nach vorne und nach Norden zu den Dörfern des Hunsrücks. Dann wanderten wir weiter, trafen nur wenige Menschen. Von einem gemütlichen Forstweg zweigte der Steig dann ab auf gewundene Pfade durch herrliche Wälder, bis wir wieder zur Forststrasse zurückgeführt wurden und zur “runden Tanne”, wo wir uns  zu einer längeren Ruhepause und Vesper niederließen und uns dann liegend auf der Bank sonnten.
Auf der dritten Etappe
des Soonwaldsteig
Weiter führte uns der Sonnwaldsteig durch ein herrliches Naturschutzgebiet im Quellgebiet des Gräfenbaches und dann zu den Glashütter Wiesen, wo vom frühen Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein Glashütten standen, deren hoher Holzbedarf einen 140 Hektar großen Wald innerhalb von 30 Jahren in eine riesige Lichtung verwandelte. Von hier aus konnte man schon den Aussichtsturm Schanzerkopf sehen, den wir heute aber nicht mehr erreichen wollten.
Wald in der Nähe der Glashütter Wiesen
Kurz hinter den Glashütter Wiesen  kam schon der Abzweig nach Argenthal: über 5,2 km noch nach Argenthal und zu unserer nächsten Unterkunft Hotel Pension Kraemer. Während man am Anfang und am Ende des Soonwaldsteigs Unterkünfte direkt am Steig findet, wird es auf den Etappen dazwischen etwas schwieriger und man muß einige zusätzliche Kilometer in Kauf nehmen, bis man eine Gaststube und ein Bett gefunden hat.
In Argenthal
Der Weg nach Argenthal war nicht ganz perfekt ausgeschildert, aber bei jeder fragwürdigen Abzweigung trafen wir intuitiv die richtige Entscheidung, bis wir wieder mal einen Wegweiser entdeckten, der den Zuweg zum Soonwaldsteig ordentlich aussichilderte und uns Gewißheit verschaffte, daß wir hier richtig waren. Immer noch 3 km bis Argenthal. Bald trafen wir mal wieder auf den Schinderhannes-Weg und erreichten endlich den gesuchten Ort, durchwanderten noch einige Straßen, bis wir unser Hotel gefunden hatten. Zur Belohnung gab es ein hübsches Zimmer mit Balkon und Blick auf den Soonwald, am Abend vorzügliche Spargel-Gerichte.