Samstag, 19. April 2008

Neuseeland-Reise 2000, Tag 27 (27.Oktober) - Christchurch und Flug nach Rarotonga

Cleaning up James Cook
Morgenwäsche für James Cook

Während ich ein Continental Breakfast in meinem geräumigen Zimmer in der Country Glen Lodge einnahm vergewisserte ich mich telefonisch bei Air New Zealand, daß mein Abflug nach Auckland von 15:10 Uhr auf 17:30 Uhr verlegt worden war, wie ich schon zwei Tage zuvor im Air New Zealand Büro in Dunedin erfahren hatte. Diese Verzögerung gab mir etwas mehr Zeit Chrsitchurch zu erkunden und ich würde meinen Anschlußflug von Auckland nach Rarotonga noch bequem erreichen.

Nachdem ich mein gesamtes Gepäck in Reisetasche und Rucksack verstaut hatte machte ich mich auf den Weg die Colombo Street entlang zum Victoria Square, wo gerade die Statue von James Cook geputzt wurde.

Weiter ging es zum Cathedral Square und auf den Glockenturm der dortigen Cathedral. Nach 133 Stufen konnte ich auf die Stadt hinabblicken und ein Schild teilte mir mit, daß ich noch 16167 Stufen weiterklettern müßte um auf die Höhe des Mount Cook zu gelangen.

Der Balkon des Glockenturms befindet sich auf 30 m Höhe, der Turm insgesamt ist 63 m hoch. Die Kathedrale wurde 1864 - 1881 erbaut und man hievte zum Schluß den Bischof mit einem Armsessel nach oben, auf daß er den letzten Stein einmauerte. Sieben Monate später wurde das Bauwerk zum erstenmal durch ein Erdbeben beschädigt, Steine und das Kreuz fielen herab. Weitere Beschädigungen durch Erdbeben folgten und man fragte die Japaner um Rat.

In der Kirche selbst entdeckte ich zu meiner Überraschung Hakenkreuze als Symbole in einer gekachelten Wand. Ein Schild belehrte mich, daß dieses Symbol von den frühen Christen der zweiten und dritten Jahrhunderts benutzt wurden.

Lots of color in the Botanical Garden of Christchurch
Blühende Büsche im Botanischen Garten von Christchurch

Weiter wanderte ich die City Mall entlang zur Bridge of Remembrance und zur St. Michael's and All Angels Church und schließlich zum prachtvoll angelegten Botansichen Garten mit seinen riesigen Bäumen aller Art, von Zeder über Zypresse bis zum Riesen-Eukalyptus, und mit zahlreichen Büschen und Sträuchen, die in allen erdenklichen grellen Farben blühten.

Die Mittagszeit war schnell da und bevor ich meinen Hunger in einem Café in der Nähe der Bridge of Remembrance am Ende der City Mall stillte, schaute ich noch kurz in das Gewirr vieler Gebäude der alten Universität, die 1873 in neugotischem Stil errichtet wurden und heute das Arts Centre beherbergen mit vielen Galerien, Künstlerläden und Cafes.

The Wizard of Christchurch
Der "Wizard" von Christchurch

In einem Souvenirladen am Cathedral Square kaufte ich einige Mitbringsel ( Kiwi-Marmelade und Manuka-Honig ). Eine Weile noch lauschte ich der Predigt des "Wizards" über den Sinn des Lebens. Dieser traditionelle Demagoge und Rhetoriker tritt stets um 13:00 Uhr auf dem Cathedral Square auf und wird sogar von der Stadt dafür bezahlt.

Tja, und dann hieß es Abschied nehmen von Neuseeland. Ich wanderte zur Lodge zurück und fuhr zum Flughafen, wo ich den Ford Laser ( mit einigen zerbissenen Gummidichtungen ) bei Britz Rent-A-Car abgab. Die Wartezeit bis zum Abflug verging schnell mit Eis essen, Kaffee trinken und flippern. Um 19:50 Uhr dann hob die Boing 767-300 vom Flughafen Auckland ab nach Rarotonga, wo ich am selben Tag um 0:50 Uhr anlangte, als die Maschine in pechschwarzer Nacht irgendwo aufsetzte, wo man erst im letzten Augenblick ein paar kleine Lichter brennen sah.

Eine warme, etwas feuchte Luft schlug mir entgegen, als ich das Flugzeug verließ und auf das Holzhaus zuging, das hier als Flughafen-Terminal dient. Ein Musiker empfing uns mit lauter Musik. Es dauerte noch etwa 1 1/2 Stunden bis ich im Pacifc Crest Hotel anlangte und endlich ins Bett konnte.

Sonntag, 13. April 2008

Macht

"Es ist merkwürdig, Harry, aber diejenigen, die nie nach Macht strebten, sind vielleicht am besten geeignet sie auszuüben.", so spricht ein großer Zauberer zu Harry Potter im Kapitel "King's Cross" im Buch "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" von Joanne K. Rowling.

Wie wahr ! Und wie tragisch im Grunde genommen das Dilemma, in dem sich unsere Gesellschaft befindet. Denn nur diejenigen, die nach Macht streben und um nichts anderes kämpfen als ihrer selbst willen sind diejenigen, die uns anführen - nicht unser aller Wohl im Sinn, sondern den Erhalt und den Ausbau ihrer eigenen Macht in einem Wahlkampf, den sie ständig führen. Nur diejenigen, die bereit sind, um die Macht zu kämpfen, für  ihre Macht zu lügen und zu verschleiern, sind diejenigen, die sie erlangen werden. Jemand, der ehrlich und aufrichtig sich darum bemüht für seine Überzeugung und eine gerechte oder vernünftige Sache einzustehen, wird niemals eine Machtposition erlangen, weder in der Politik, noch in der Wirtschaft.

Warum sonst verschwenden Politiker den größten Teil ihrer Energie und Zeit damit gegeneinander zu kämpfen, den Gegner zu verunglimpfen, sich selbst im Wahlkampf besonders gut darzustellen und zu verkaufen, anstatt konstruktiv daran zu arbeiten unser Leben zu verbessern ? Und warum verschwinden solche im Hintergrund, die sich nicht um ihre Selbstdarstellung bemühen, sondern ehrlich und offen dafür eintreten Probleme beim Namen zu nennen und anzugehen ?

Könnten wir dieses Dilemma auflösen, würde unsere Gesellschaft einen gewaltigen Schritt nach vorne machen. Aber um dies zu erreichen müßte man in den Kern der Macht vorstoßen, würde dadurch seine Seele verlieren und zu denen werden, die es zu bekämpfen gilt, denjenigen, die unseren erwirtschafteten Reichtum dazu mißbrauchen ihn für ihrer selbst willen zu verschwenden, ohne einen brauchbaren Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten.